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"Der Menschenfeind" am 30.06.2023, Beginn 20:30 Uhr
Eine Gartenparty
Nach dem Französischen des Molière von Hans Magnus Enzensberger
In einer Gesellschaft des Scheins haben es die Ehrlichen schwer: Der Adelige Alceste will unbedingte Wahrhaftigkeit. Sich zu verbiegen ist ihm ein Graus, Höflichkeit bedeutet ihm nichts als Heuchelei. Damit macht sich Alceste schnell Feinde. Selbst seine Geliebte Célimène bevorzugt die kleinen Flirts und Komplimente anderer Männer gegenüber Alcestes griesgrämigen Treueschwüren. Als ein Brief auftaucht, in dem sie ihre diversen Liebhaber verspottet, und sich diese daraufhin von ihr abwenden, sieht Alceste seine Chance gekommen, seine Grundsätze vor aller Welt unter Beweis zu stellen. Er will trotz des Skandals zu ihr stehen und fordert sie auf, mit ihm zusammen die Gesellschaft am Hofe hinter sich zu lassen. Doch Célimène lehnt dankend ab. Alceste muss sich entscheiden, ob er bleibt oder in die selbstgewählte Verbannung geht.
Regie: Klaus Hemmerle
Mit Alexandra Born, Dina Roos, Bianca Waechter, Marcus Calvin, Elmar F. Kühling, Daniel Leers, Fionn Stacey, Stefan Wallraven
PRESSE:
„Dass das Stück relevant bleibt, zeigt sich auf der Bühne des Färbe-Theaters. Erneut wird der Zeiger der Zeit ein Stück weitergedreht – Smartphones, Tweeds und soziale Netzwerke halten Einzug in die feine Gesellschaft. Möglicherweise sind die Influencer von heute ja die Könige von gestern. Sicherlich sind sie ein Sinnbild unserer narzisstischen und hedonistischen Vergnügungsgesellschaft … Ähnlich wie Regisseur Klaus Hemmerle hat Alceste-Darsteller Marcus Calvin ein Gespür fürs Subtile. Natürlich gibt er ein ums andere Mal den Elefanten im Porzellan-Laden, allerdings auf so drollige Art, dass der Rüpel in seiner Zerrissenheit zwischen Idealen und Liebe dennoch Mitleid erregt … Ein weiterer Hingucker dieser vielschichtigen Open-Air-Aufführung sind die Choreographien von Ines Kuhlicke … Liebe, Freude und gute Laune – alles das hat das Publikum bekommen.“
SÜDKURIER, 20. Juni 2023
„Basierend auf der Nachdichtung von Hans Magnus Enzensberger manövriert Regisseur Klaus Hemmerle die Komödie in die Moderne und zeigt eindrucksvoll auf, dass sich bis zum heutigen Tag nichts geändert hat – die Menschheit gilt immer noch als verlogen und heuchlerisch … Auch in Bezug auf das Publikum nahm der ‚Prediger der Wahrheit‘ kein Blatt vor den Mund … keiner war sicher vor der spitzen Zunge des Alceste. Das daraus resultierende Gelächter sprach dafür, dass das Stück sich die Bezeichnung Lustspiel redlich verdient … Auf humorvolle Weise parodieren die Schauspieler die Gesellschaft – und das so authentisch, wie diese es sich selbst nur selten zugestehen könnte.“
WOCHENBLATT, 21. Juni 2023
„Klaus Hemmerles Inszenierung ist keineswegs eine Predigt mit erhobenem Zeigefinger. Mitten im Grün des Färbegartens wird das Geplänkel der Oberschicht auf die Schippe genommen. Marcus Calvin darf sich als verzweifelter Alceste dem zu entziehen versuchen, dem er sich nicht entziehen kann. Trotzdem ist er schlussendlich selbst, nur allzu menschlich, vor Fehlern nicht gefeit. Calvin mach dies unterhaltsam deutlich … er schafft den Spagat, trotz viel Klamauk nicht ins Lächerliche abzudriften … Mit dem Menschenfeind ist dem Färbe-Theater trotz gesellschaftskritischer Töne ein spritziger Sommercocktail voller Musik, Tanz und Witz geluzngen.“
SCHAFFHAUSER NACHRICHTEN, 21. Juni 2023
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