DIE FÄRBE
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EVENT (John Clancy)

Mit Andreas von Studnitz

Ein Mann steht im gleißenden Licht auf der Bühne. Ein Schauspieler. Er spricht zu uns über sich, über die Zuschauer und die Situation. Wer dachte, er wüßte, was das hier ist: Bühne, Schauspieler, Zuschauer, der sieht sich womöglich getäuscht. Ist alles ganz anders? John Clancys „Event“ ist ein komischer, gleichzeitig zutiefst irritierender Monolog über die merkwürdige Veranstaltung, die wir „Theater“ nennen – und eine brillante Meditation über das, was uns die Bühne über unser Leben zu erzählen hat. Ein cleveres Stück Meta-Theater mit den denkbar einfachsten Mitteln, und eben aus dieser Simplizität wächst die enorme Überzeugungskraft. Im Idealfall verlässt das Publikum nach „Event“ das Theater in der Überzeugung, seine Zeit verschwendet zu haben – ohne es zu bereuen.

Andreas von Studnitz, namhafter Regisseur im In- und Ausland, war von 2006 bis 2018 Intendant am Theater Ulm. In dieser Zeit entstand sein gefeierter Solo-Abend „Event“ von John Clancy, mit dem er am Theater „Die Färbe“ gastiert:

Vorstellungen freitags und samstags in der Färbe:

5., 6., 12., 13., 19., 20. November 2021 um 20.30 Uhr

(Foto Jochen Klenk)

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Karten: (07731) 64646, diefaerbe@t-online.de, www.die-faerbe.de, Abendkasse jeweils ab 19.30 Uhr Platzreservierung nach Eingang der Kartenbestellungen

Theaterrestaurant: vor den Vorstellungen ab 18 Uhr geöffnet
Es gilt die 3G-Regel, Registrierung am Einlaß, die Maske darf nur am Tisch abgenommen werden

Andreas von Studnitz leitet gleichzeitig die Wiederaufnahmeproben zu „Cyrano de Bergerac“ von Edmond Rostand in der Basilika. Die Produktion mußte coronabedingt um genau ein Jahr verschoben werden. Die Premiere findet nun am 3. Dezember 2021 statt, gespielt wird bis Ende Januar 2022, an Silvester gibt es eine Doppel-Vorstellung.

Theaterfest zur Saisoneröffnung

des Färbe-Fördervereins und des Theaters

Am 12. September laden der Färbe-Förderverein und das Theater alle Förderer und Färbefreunde auch in diesem Jahr herzlich zur Sonntags-Matinée ein. Beim Theaterfest zur Spielzeiteröffnung begrüßen das Publikum die Vorsitzende des Fördervereins Veronika Netzhammer und Theaterleiterin Cornelia Hentschel. Es präsentieren sich die Schauspieler und Regisseure des Färbe-Ensembles, informieren über den Spielplan zum Spielzeitbeginn und unterhalten die Gäste mit einem kleinen Programm. Für den stimmungsvollen musikalischen Rahmen sorgt auf gewohnt charmante Weise die Dieter-Rühland-Band.

Beginn ist um 11 Uhr, das Theaterrestaurant ist ab 10 Uhr geöffnet.
Reservierung erbeten: (07731) 64646 und diefaerbe@t-online.de.
Es gelten die GGG-Regeln zum Schutz vor Corona.

 

As Time Goes By LETZTE WOCHE!

Es ist soweit: wir wagen den Neustart nach genau 209 endlosen Tagen des aktuellen Lockdowns und können es selber noch nicht recht glauben. Doch in Kürze, nämlich am Samstag, 29. Mai 2021 ist Premiere, der erste Tag, an welchem – falls die Inzidenzen es weiterhin zulassen – auch die Gastronomie bis 22 Uhr geöffnet haben darf!

Wir haben ein neues literarisch-musikalisches Kabarett erarbeitet, das wir flexibel an verschiedenen Spielstätten aufführen können. Wir begeben uns 100 Jahre zurück und laden Sie ein, uns auf der Reise in unsere Gegenwart zu begleiten und sich bei der neuen Färbe-Show unterhalten zu lassen!

Wir haben für sorgfältige Hygiene-Maßnahmen (u.a. mit großzügigen Abständen) gesorgt, verfügen über nur wenige Sitzplätze und bitten Sie daher dringend um vorherige Reservierung. Wie derzeit überall muß auch bei uns die GGG-Regel angewandt werden: an der Kasse ist eine Bescheinigung über zweifaches Geimpftsein vorzulegen oder ein Nachweis für Genesene, deren Infektion nicht länger als ein halbes Jahr her ist oder ein tagesaktueller, negativer Schnelltest. Auch die Schauspieler und Mitarbeiter des Theaters, soweit nicht geimpft, werden täglich getestet. Darüber hinaus wären Sie uns riesig behilflich, wenn Sie auf Ihrem Smartphone die Luca- App installieren würden. Für „nichtdigitalisierte“ Besucher gibt es selbstverständlich auch die Möglichkeit, ihre Kontaktdaten zur Nachverfolgung handschriftlich zu hinterlassen.

Uns ist bewußt, daß wir viel von einem Gast verlangen, der sich einfach wieder einmal auf einen schönen Abend im Theater freut. Doch unser aller Gesundheit ist uns wichtig und ein mögliches Ende der Pandemie am Horizont zu erahnen. Deshalb lassen Sie uns alle weiterhin vorsichtig mit einander sein!

Mächtig aufgeregt und gespannt wie die Flitzebogen freuen wir uns riesig auf Ihren Besuch (endlich wieder Gäste!) und hoffen, daß Sie Spaß an unserem Kabarett mit satirischen Texten und Musik aus zwei Jahrhunderten haben werden.

Neue Zeiten in der Märchenhotline

Nachdem die Corona-Maßnahmen peu à peu gelockert werden, die Kinder allmählich wieder zur Schule oder in die Kita gehen können (und wir alle hoffen, daß dies auch so bleiben möge), klingelt naturgemäß am Dienstag-Vormittag unser Telefon schlagartig weniger. Umso mehr wird die Märchen-Hotline nun am Abend, sozusagen zur Sandmännchen-Zeit genutzt, um noch eine Gute-Nacht-Geschichte zu hören. Also heißt das:

Ab sofort immer dienstags zwischen 18.°° und 20.°° zum Hörer greifen.

Märchen Hotline natürlich gratis!

„Frau Holle am Apparat“

Die gemeinsame Vorlese-Hotline
des Theaters „Die Färbe“ und der Städtischen Bibliotheken Singen 
immer dienstags 18°° – 20°°

Die Märchenleser Milena Weber und Reyniel Ostermann

Zurzeit geht nicht viel. Kindergärten und Schulen haben zu, die meisten Geschäfte auch, ebenso wie Bibliotheken, Museen und Theater. Man kann sich nicht mehr mit so vielen Freunden treffen, wie man gerne möchte, gemeinsamer Sport im Verein: Fehlanzeige. Und Mama und Papa haben oft so viel um die Ohren, dass einfach keine Zeit mehr für die kleine Vorlesegeschichte zwischendurch bleibt.

Das Theater „Die Färbe“ und die Städtischen Bibliotheken wollen das jetzt ändern. Wer Lust hat, sich ein Märchen oder eine spannende oder lustige Geschichte vorlesen zu lassen, braucht nichts weiter als ein Telefon und diese Nummer: 07731-64646.

Am anderen Ende meldet sich dann eine Schauspielerin oder ein Schauspieler aus dem Ensemble des Theaters „Die Färbe“ und ab geht die Reise in die Welt der Phantasie. Die Märchen-Hotline ist immer dienstags von 18 bis 20 Uhr geschaltet. Eine Kooperation des Theaters „Die Färbe“ und der Städtischen Bibliotheken Singen.

Die Märchenleser Daniel Leers und Elmar F. Kühling

 

Bauernopfer

DETLEF VETTEN
BAUERNOPFER EINE REPORTAGE AUS LÄNDLICHEM IDYLL
URAUFFÜHRUNG

Premiere 16. Juli 2021 im Färbegarten

Weitere Vorstellungen bis 31. Juli jeweils:
Mi, Do, Fr, Sa • 20.30 Uhr
Sonntag • 11 Uhr

Regie Elmar F. Kühling Mit Milena Weber, Ralf Beckord, Elmar F. Kühling, Daniel Leers, Reyniel Ostermann

[dd-parallax img=“https://www.diefaerbe.de/wp-content/uploads/2021/07/Bauernopfer-titelbild-scaled.jpg“ height=“850″ speed=“2″ z-index=“0″ position=“left“ offset=“true“ text-pos=“middle“]Bauernopfer – Eine Reportage aus ländlichem Idyll[/dd-parallax]

 

„Bauernopfer – Eine Reportage aus ländlichem Idyll“ – so der Titel des Stücks, das der Münchner Autor Detlef Vetten zur Uraufführung nach Singen gegeben hat. Erstmals wird es im Färbegarten Freilichttheater geben – ohne Zelt, Netz und doppelten Boden. Die Wettergötter haben hoffentlich ein Einsehen, um die ursprüngliche, bäuerliche Atmosphäre dieser einzigartigen Spielstätte für die Uraufführung nutzen zu können. Denn gespielt werden kann nur, wenn die Witterung es zuläßt, d.h. ohne Regen, Gewitter und Sturm. Die Besucher werden gebeten, sich mit ihrer Kleidung auf alle Temperaturen einzustellen.

Erstmals wird es im Färbegarten Freilichttheater geben – ohne Zelt, Netz, doppelten Boden oder gar einer Ausweichspielstätte für schlechtes Wetter. Die Idee entstand vor einem Jahr, als Detlef Vetten in der letzten Sommerpause zu Besuch in Singen war und der Färbe sein neuestes Projekt vorstellte, das er nach seinen Erfahrungen als Feldarbeiter während des ersten Lockdowns niedergeschrieben hatte, als Europas Grenzen für längere Zeit geschlossen waren. Entstanden ist eine Reportage aus bewegenden Szenen mit viel Humor, die sich genauso vor einem Jahr ereignet haben: skurrile Begegnungen unterschiedlichster Menschen, die sich wahrscheinlich nie getroffen hätten, wenn Corona sie nicht an einem sehr speziellen Ort bei der ungewohnten Arbeit auf dem Feld zusammengeführt hätte. Und schließlich macht seine ursprüngliche, bäuerliche Atmosphäre den Färbegarten zur perfekten, einzigartigen Spielstätte, die auch für die Zukunft erhalten bleiben soll.

Sie dürfen auf bewegende Szenen mit viel Humor gespannt sein, die sich genauso vor einem Jahr auf dem Feld eines Großbauern zugetragen haben. Regie führt Färbe-Schauspieler Elmar F. Kühling, und zu ihm, Milena Weber, Daniel Leers und Reyniel Ostermann gesellt sich ein arrivierter Gast aus Konstanz: der Schauspieler Ralf Beckord, bekannt als Protagonist aus vielen Inszenierungen am Stadttheater der vergangenen Jahre. Karten können telefonisch unter (07731) 64646, per E-Mail sowie über die Homepage reserviert werden. Die Abendkasse öffnet um 20.30 Uhr, das Theaterrestaurant ist ab 18 Uhr geöffnet. Bei Wetter-Unsicherheit telefonische Auskunft ab 17 Uhr.

 

[dd-parallax img=“https://www.diefaerbe.de/wp-content/uploads/2021/07/DetlefVetten-scaled.jpg“ height=“500″ speed=“2″ z-index=“0″ position=“left“ offset=“true“ text-pos=“bottom“]Detlef Vetten, Jahrgang 1956[/dd-parallax]

 

Detlef Vetten, Jahrgang 1956, war unter Anderem Sportchef des »Stern«, Chef bei „Horizont“ und Leiter des Lokalressorts der »Münchner Abendzeitung«. Als Autor wurde er mehrfach mit Preisen des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) ausgezeichnet. Die autorisierte Biografie von Henry Maske stammt ebenso aus seiner Feder wie der 2011 erschienene Bestseller »50 Tage lebenslänglich«. Danach arbeitete Vetten als Chefreporter der Nachrichtenagentur dapd und als Chef des Opernmagazins „Orpheus“, schließlich sattelte er endgültig ins Buchgeschäft um. 2018 erschienen: 200-Seiten-Bände über die Olympischen Winterspiele und die Fußball-WM, die Biographie des Fußballtrainers Jupp Heynckes, der Roman „Häutungen“. Erste Zusammenarbeit mit dem Theater „Die Färbe“ 2018 bei der Uraufführung seiner musikalischen Produktion „111 – Übern Berg“, ein Alpentrekking über den Brenner zur Seelenreinigung. Arbeitet derzeit an der Veröffentlichung seines neuen Romans. Aktuell: Uraufführung seines Theaterstücks „Bauernopfer“ in Singen.


[dd-parallax img=“https://www.diefaerbe.de/wp-content/uploads/2021/07/Ralf-Beckord.jpg“ height=“250″ speed=“3″ z-index=“0″ position=“left“ offset=“true“ text-pos=“top“]Ralf Beckord war zuletzt Ensemble-mitglied am Theater Konstanz[/dd-parallax]

 

Ralf Beckord war zuletzt Ensemble-mitglied am Theater Konstanz und ist den Besuchern der Region aus zahlreichen Protagonisten-Rollen bestens bekannt. Freischaffender Theater-, Film- und Fernsehschau-spieler. Lebt in Konstanz. Über sich: Ich studierte am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, und in den Semesterferien gastierte ich an den Salzburger Festspielen. Mein erstes Engagement führte mich nach Bonn, wo ich u.a. mit Kazuko Watanabe, Mouchtar-Samorai und Peter Palitzsch arbeitete. Nach weiteren Stationen am Schauspiel Frankfurt, LTT Tübingen, Mainfrankentheater Würzburg, den VSB Krefeld/Mönchengladbach war ich von 2010 bis 2020 festes Ensemblemitglied am Theater Konstanz. Dort arbeitete ich u.a. mit Jo Fabian, Krzysztof Minkowski, Thrleifur Örn Arnarsson, Andrej Woron, Johanna Schall und Neil LaBute. In diesen Jahren hatte ich die Möglichkeit im Rahmen des Projektes „Theater in Afrika“ zwei Produktionen in Malawi (Ostafrika) zu spielen. Neben dem Theater wirkte ich in zwei „Tatort“ Folgen mit, drehte diverse Kurzfilme und zuletzt eine Folge von „WaPo Bodensee“.

 

Der Trafikant
Robert Seethaler erzählt die Geschichte von Franz, Freud und Anezka im Wien der 1930er Jahre. Der 17-jährige Franz Huchel verlässt 1937 sein Heimatdorf, um in Wien als Lehrling in ­einem Tabak- und Zeitungsgeschäft sein Glück zu suchen. Dort begegnet er dem Stammkunden Sigmund Freud und ist sofort fasziniert von dessen Ausstrahlung. Im Laufe der Zeit entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Männern. Als sich Franz in die Varietétänzerin Anezka verliebt und in eine tiefe Verunsicherung stürzt, sucht er Rat bei Professor Freud. Dabei stellt sich jedoch heraus, dass dem berühmten Psychoanalytiker das weibliche Geschlecht ein ebenso großes Rätsel ist wie Franz. Ohnmächtig sind beide auch angesichts der sich dramatisch zuspitzenden politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse …

„Ergreifendes Dokument der Zeitgeschichte.“ SCHAFFHAUSER NACHRICHTEN
„Nicht mit einem mahnenden Zeigefinger, sondern mit Witz und Raffinesse.“ SÜDKURIER
„So gut war Theater in der Färbe schon lange nicht mehr in eine Saison gestartet.“ WOCHENBLATT

Regie Klaus Hemmerle

Mit Dina Roos, Milena Weber, Ralf Beckord, Marcus Calvin, Elmar F. Kühling, Daniel Leers, Reyniel Ostermann

Premiere 1. Oktober 2021

Die Eisbärin
Ein Klassenzimmerstück

von Eva Rottmann
Regie Klaus Hemmerle
Mit Milena Weber

Mit Socialmedia kann jede/r ein bißchen zum Star werden, Instagram und Co. sind der Glitzer im Alltag, mit dem auch ganz banale Ereignisse (mein Frühstück, meine neue Maniküre, meine Katze auf dem Fensterbrett) verwertbar werden. Likes sind die neue soziale Währung. Wie weit gehe ich, um zu gefallen? Diese Frage ist nicht erst seit Socialmedia aktuell, Identitätssuche im Spiegel der Anderen hat noch jede heranwachsende Generation umgetrieben. Der Radius hat sich mit Socialmedia vergrößert und dies birgt neue Gefahren – eröffnet aber auch neue Möglichkeiten.

Eva Rottmann schrieb dieses Stück, das sich neben dem alltäglichen Schul-Mobbing auch mit der grassierenden Handy- und Spielsucht beschäftigt, im Auftrag für das Theater Kanton Zürich. Zielpublikum sind Schülerinnen und Schüler von 10 bis ca. 13 Jahren.

„Es geht um die Frage, nicht mehr und nicht weniger um die Frage: Wer bin ich eigentlich? Also jetzt nicht ich im speziellen, sondern allgemein. Wie kriegt man raus, wer man ist? In jeder Scheißzeitschrift, auf Insta, YouTube, whatever, überall kriegst du zu hören: SEI DU SELBST! HASHTAG STAY REAL! NO FAKE IDENTITY! Aber was, wenn ich gar nicht weiß, was ICH SELBST ist? Was soll das sein: ICH SELBST? Kann man das anfassen? Hat das eine Form, einen Namen? War das schon immer da oder kann ich das bestimmen? WER BIN ICH? Ihr kennt wahrscheinlich alle dieses Spiel, wo man sich einen Post-it-Zettel auf die Stirn klebt, wo dann «Jesus» draufsteht oder «Dagi Bee» oder was weiß ich und dann mußt du durch Fragen raus­kriegen, wer du bist. Je mehr ich über die Frage «Wer bin ich eigentlich?» nachgedacht hab, desto mehr hab ich gedacht, daß es im richtigen Leben ja irgendwie fast ge­nauso ist. Man rennt durch die Welt, als hätte man einen bescheuerten Zettel auf der Stirn und würde nur durch die anderen rauskriegen, was da draufsteht. Weil das, was die anderen über einen denken, so wahnsinnig wich­tig ist, daß man gar nicht auf die Idee kommt, einfach mal in den Spiegel zu schauen und sich die Frage «Wer bin ich?» selbst zu beantworten. Was ja irgendwie das Einfachste wäre.“ (Eva Rottmann)

Sichtveranstaltungen für Lehrer Info-Termine werden in Kürze bekannt gegeben

Vormittags-Vorstellungen in den Schulen buchbar über das Färbe-Büro
PREMIERE war am 30.09.2020 in der Hohentwiel-Gewerbeschule

 

 

Cyrano de Bergerac – Zusatzvorstellung/Derniere
Romantische Komödie von Edmond Rostand
in einer Singener Fassung von Andreas von Studnitz

Der Titelheld Cyrano de Bergerac, ein französischer Dichter des 17. Jahrhunderts, leidet unter seiner riesigen Nase. So mancher Spötter stirbt im Duell. Dennoch wird de Bergerac als empfindsam beschrieben; er ist in seine gutaussehende Cousine Roxane verliebt. Da er ihre Absage fürchtet, verbirgt er seine wahren Gefühle. Als Roxane ihm ihre Zuneigung zu Christian von Neuvillette gesteht, ist de Bergerac bereit, diesen zu unterstützen, indem er an seiner Stelle Gedichte schreibt. Der hübsche, aber als „arger Dummkopf“ geltende Christian von Neuvillette dient im gleichen Regiment wie de Bergerac bei den Gascogner Kadetten.

Um die romantischen Ansprüche der Angebeteten zu befriedigen, leiht de Bergerac dem Nebenbuhler sein poetisches Talent, so dass von Neuvillette den Erfolg allein genießt. Schließlich überzeugt de Bergerac die beiden davon, vor den Traualtar zu treten, und entzieht Roxane damit dem Grafen Guiche, der sie zu seiner Geliebten machen will. Guiche ist zornig, und er rächt sich, indem er die Gascogner Kadetten samt de Bergerac und von Neuvillette in den Krieg an die vorderste Front schickt.

Obgleich durch die spanischen Belagerer ausgehungert und eingekesselt, schmuggelt de Bergerac im Namen von Neuvillette täglich zwei Briefe an Roxane durch die feindlichen Linien. Dieser Briefe wegen eilt Roxane mitten ins Heereslager zu ihrem Mann, dem sie nun gesteht, ihn nicht mehr wegen seiner „äußeren Hülle“ zu lieben, sondern wegen der Schönheit seiner Seele. Christian von Neuvillette ist entsetzt, da er weiß, dass er Roxane gegenüber nicht ehrlich war. Doch kurz bevor de Bergerac der gemeinsamen Geliebten den wahren Urheber der Briefe sagen kann, trifft die Todesmeldung ein: von Neuvillette ist gefallen und de Bergerac schweigt, um der trauernden Roxane das Andenken an den Liebeshelden zu erhalten. Erst 14 Jahre später entdeckt Roxane, die sich in ein Kloster zurückgezogen hat, die Wahrheit. Allerdings wird de Bergerac kurz vor dem obligatorischen Samstagsbesuch bei seiner Cousine durch einen Anschlag schwer verwundet, so dass er in ihren Armen, geschwächt durch Blutverlust und fiebrige Wahnvorstellungen, stirbt.

Regie Andreas von Studnitz
Mit Milena Weber, Alexander Klages, Elmar F. Kühling, Daniel Leers, Reyniel Ostermann

Dauer 2h 40m inkl. einer Pause

Kunst
Gesellschaftskomödie von Yasmina Reza

Premiere 2. Oktober 2020

Regie Klaus Hemmerle
Bühne Harald F. Müller


Mit Elmar F. Kühling, Daniel Leers, Reyniel Ostermann

Atelierhalle stratozero:    Do., 22. Oktober 2020, 19 Uhr
Museum MAC:                Do., 29. Oktober 2020, 19 Uhr
Kunstmuseum Singen:     -verschoben auf 2021-
Kartenreservierung jeweils über das Färbebüro 

Mit „Kunst“ hat sich die französische Autorin Yasmina Reza 1994 schlagartig in die erste Liga der weltweit gespielten Dramatiker katapultiert. Ihr Stück wurde in Paris uraufgeführt, erhielt zahlreiche Preise (Molière, Tony Award, Laurence Olivier Award) und wurde in über 40 Sprachen übersetzt. Es handelt davon, daß eine langjährige Männerfreundschaft durch ein Bild auf die Probe gestellt wird. Einer der drei (Serge – Daniel Leers) hat ein Meisterwerk der Monochromie, nämlich ein „weißes Bild mit weißen Streifen“ gekauft – für nicht weniger als 100.000 Euro. Er verteidigt sich und seine Entscheidung, der zweite (Marc – Elmar F. Kühling) attackiert ihn, der dritte (Yvan – Reyniel Ostermann) versucht zu vermitteln. Es entspinnt sich eine bittere Komödie über ein Kunstwerk als Katalysator, mit dessen Hilfe die Autorin subtil eine Situation analysiert, die diese drei Männer, ihre Gefühle, ihre Befindlichkeit, ihre Freundschaft, ja ihr gesamtes bisheriges Dasein auf den Prüfstand und infrage stellt.

DIE MACHT DER KUNST. Ein Kunstwerk (in der aktuellen Färbe-Inszenierung eine Installation des Künstlers Harald F. Müller) mischt sich in die Handlung ein, provoziert Emotionen, stellt Standpunkte auf den Kopf, entpuppt sich als heimlicher vierter Darsteller. Die Frage, ob, ab wann und in welchem Maße die Kunst unser Leben unwillkürlich beeinflußt, beschäftigt Regisseur, Schauspieler und Bühnenbildner gleichermaßen.

KUNST IN SINGEN. Singen versteht sich als aufstrebende Kunst-Stadt, das neue Färbe-Stück hat das Sujet „Kunst“ zum Inhalt. Es erscheint naheliegend und zwingend, daß Singener Institutionen zusammenfinden und den Schulterschluß suchen. Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen. So freuen wir uns überaus, daß wir drei Kunst-Orte in Singen für unseren Plan begeistern konnten: je ein Gastspiel des Stückes „Kunst“ im Museum bzw. im Atelier mit anschließendem Publikumsgespräch, moderiert von dem Kunstkenner und Journalisten Siegmund Kopitzki..

„Lachen schützt, entschärft, erleichtert, rettet. Sinn für Humor zu haben, in der erhabenen Bedeutung des Wortes, also nicht nur über Witze zu lachen, sondern über sich selbst lachen zu können, ohne Tabu, und jederzeit von Lachen geschüttelt zu werden – das ist eine beneidenswerte Gabe. Wer sie hat, ist vom Schicksal oder von den Göttern gesegnet. Das Lachen stellt das Vertrauen in uns selbst wieder her, es erhebt uns über die Situation. Das Drama von «Kunst» ist ja nicht, daß sich Serge das weiße Bild kauft, sondern daß man mit ihm nicht mehr lachen kann. Wenn Sie mit einem Freund lachen können, dann können Sie alle möglichen Differenzen mit ihm haben. Sie können sogar schwarzweiß denken, bis zu einem gewissen Grad, wenn Sie über diese Differenzen lachen können, denn eine Freundschaft ist jenseits von Meinungen begründet. Wenn man nicht mehr lachen kann, gewinnt die Meinung die Oberhand, und es gibt nichts mehr jenseits von ihr …
Die Geschichte ist mir passiert mit einem Freund, der ein weißes Bild gekauft hat. Er ist Dermatologe, und ich habe ihn gefragt: «Wieviel hast du dafür bezahlt?» Und er hat geantwortet: «Zweihunderttausend Francs.» Und ich brüllte vor Lachen. Er allerdings auch. Wir sind Freunde geblieben, weil wir lachten. Als er das Stück las, lachte er auch. Es hinderte ihn nicht daran, sein Bild weiterhin zu lieben.“ (Yasmina Reza).